Die Wohlanständigen. Ein Tanner-Kriminalroman

Nun passierte eine erstaunliche Wandlung mit Berisha. Bis jetzt hatte er versucht, cool oder angriffig zu wirken, was ihm aber nicht ganz gelungen war. Jetzt schlug er mit beiden Armen immer wieder und wieder aufs Bett und begann zu weinen.

Was geht denn hier vor?

Unbemerkt von allen war ein Mann ins Zimmer gekommen. Er trug einen hellbeigen Regenmantel und hielt eine abgeschabte Ledermappe in der Hand.

Michel wandte sich an ihn, stellte sich und Lena vor und hielt seine Marke in der Hand.

Und wer sind Sie?

Moser. Ich bin der gesetzliche Beistand von Herrn Berisha. Was geht hier vor?

Herr Moser, ich bitte Sie, draußen zu warten. Es handelt sich um eine Vernehmung. Ich werde Sie nachher informieren, soweit ich das darf.

Widerwillig verließ Moser den Raum.

Währenddessen hatte sich Berisha etwas beruhigt.

Michel setzte sich ans Bett.

Herr Berisha, normalerweise müsste ich Sie bei so einem schwe­ren Tatverdacht in Untersuchungshaft nehmen. Da sie jetzt aber in diesem Zustand sind, lassen wir Sie hier. Wir werden aber jemanden vor die Tür stellen. Sie werden jetzt meiner Assistentin sämtliche Angaben diktieren, die sie von Ihnen verlangen wird. Wir überprüfen alles und dann sehen wir weiter.