Walaceks Traum. Roman
– Was ist ein Ehebruch?
Der Schreiner erklärte mit größter Schamhaftigkeit und Präzision, so als würde er ein Möbelstück aus massivem Holz mit Intarsien verzieren, das Wort Ehebruch. Dann fuhr er fort: – Sie setzen ihn senkrecht im Meer aus. Sie befestigen ein leichtes Gewicht an den Füßen des Mannes, binden ihm den Reifen so um den Oberkörper, dass der Mann aufrecht schwimmt und der Kopf vom Hals aufwärts aus dem Wasser ragt. Auf den Kopf binden sie ihm einen schönen glitzernden Fisch. Ein Reiher oder irgendein anderer Meeresvogel mit hartem Schnabel wird, wenn er den Fisch sieht, im Sturzflug herabstoßen, um ihn aufzuspießen, und dabei mit seinem sehr langen Schnabel die Schädeldecke des Ehebrechers durchstoßen.
– Was für Länder! –, sagte der Kackschneider. – Aber könnte man nicht einfach sagen, dass das O von Klee ist, was es ist: eine Null?
Vielleicht schon. Klee schien einverstanden zu sein, er schien es Walacek und Genossen weiterzusagen. Er musste sie kennen, 1938, sie waren die Fußballnationalmannschaft, die unter Kapitän Karl Rappan, dem Fuchs, dem Erfinder des Riegels, in Paris gegen Großdeutschland unter dem schlauen Sepp Herberger antrat, gegen Hitler-Deutschland, das Verteidigung und Angriff mit fünf Großen aus dem österreichischen Wunderteam gestärkt hatte: