Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman

Vor wenigen Jahren brannten in einer Nacht vier verschiedene Häuser gleichzeitig. Trotz aller Nachforschungen und Untersuchungen der Polizei aus dem Hauptort gelang es nicht, den Täter zu überführen. Das war eigentlich Manz’ schlimmster Fall, obwohl auch damals keine Menschen zu Schaden kamen.

Zu seinen weiteren Pflichten gehörte die Schlichtung unzähliger Nachbar- oder Familienstreitigkeiten (was sehr oft dasselbe bedeutete); die administrative Erfassung von Fahrraddiebstählen und einer Vielzahl weiterer kleiner Delikte, die vor allem eines mit sich brachten: einen unendlichen Fluss an Papieren und Formularen, der ihn mit dem Kommissariat in der Kantonshauptstadt wie mit einer Nabelschnur verband. Schließlich war er einer der letzten Dorfpolizisten im ganzen Land, eine Art Vorposten im Niemandsland zweier zusammentreffender Sprachregionen. Besser gesagt: ein Restposten in einem wirtschaftlich und politisch vergessenen Teil des Landes.

Ob dieser Landstrich deswegen so schön war? Der Dorfpolizist Manz hatte da so seine eigene Theorie. Davon wird viel später noch einmal die Rede sein. Wie auch immer: Nach seiner Pensionierung würde der Posten endgültig eingespart werden, ein Nachfolger war nicht vorgesehen. Das war längst beschlossene Sache. In seinen Augen wurde mit dieser Entscheidung das ganze Gebiet zur rechtsfreien Zone erklärt. Ganz zu schweigen von denen, die Hilfe benötigten!