Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Ja, klar, da bin ich ganz Ihrer Meinung. Stoffel, du gehst jetzt von Tür zu Tür und bittest die Leute, die Zeichen nicht abzuwaschen, bis die Polizei es erlaubt. Sag den Leuten, sie könnten sonst mit keinem Schadenersatz rechnen.
Das ist ein kluger Schachzug, Wagner. Und Stoffel, falls Sie jemanden antreffen, der schon gemerkt hat, dass es sich um keine gewöhnliche Farbe handelt, verpflichten Sie ihn zum Stillschweigen. Womöglich unter Androhung von schwerwiegenden Konsequenzen.
Stoffel blickte zu Wagner.
Herr Tanner hat Recht. Vielen Dank für Ihre Hinweise. Wo erreichen wir Sie?
Ich wohne da vorne in dem weißen Haus im Park. Ansonsten weiß Michel Bescheid. Er kommt heute Abend um acht Uhr sowieso zu mir.
Tanner setzte seinen Weg fort, sein Ziel war das französische Restaurant. Er hatte jetzt wirklich große Lust auf einen guten Kaffee. Um diese Uhrzeit war das Restaurant natürlich leer, zumal ganz offensichtlich auch niemand in den Gästezimmern übernachtete. Alle Zimmerschlüssel hingen wohlgeordnet an dem kitschig rustikalen Schlüsselbrett an der Wand hinter der kleinen Rezeption. Erst heute bemerkte er den Wechselrahmen mit den Fotos aller Angestellten des Gasthauses. Der Gast sollte sich von Anfang an eine Vorstellung über den Betrieb und seine Mitarbeiter machen. Tanner nahm kurz entschlossen das Bild von der Wand und begab sich damit in die kleine Gaststube.