Walaceks Traum. Roman
Walaceks Großvater väterlicherseits war Dirigent in einem Moskauer Zirkus, und dort arbeitete diejenige, die später Walaceks Großmutter werden sollte. Der Vater des zukünftigen Halbstürmers der Nationalmannschaft wiederum, Professor für Klavier am Moskauer Konservatorium, heiratete eine Schweizerin, die Tochter eines Uhrmachers aus dem Kanton Neuenburg, der ausgerechnet nach Moskau gegangen war, um sich mit Uhren zu beschäftigen.
Überspringen wir mit der für Standesbeamte, die mit ihrer Materie stets sehr vertraut sind, typischen Geschwindigkeit Stammbäume und Daten, springen wir zum mütterlichen Zweig: Der Großvater ist Schweizer, die Großmutter eine Deutsche, Jenny Toss aus Hannover, dazu bestimmt, durch Heirat eine Morel zu werden. Aus dieser europäischen Mischung geht mitten in den Jahren, in denen Europa in Flammen steht, Génia Walacek hervor, geboren in Moskau am 20. Juni 1916. Zwischen 1916 und 1918, zwischen dem Krieg an der deutschen Front, dem Ausbruch der russischen Revolution und der Ankunft Lenins, ist Russland ein einziges Netz sentimentaler Reisen, wie Viktor Schklowski sie nennt, einer, der etliche dieser Strecken selbst bereist hat: