Blindgänger. Roman
Ich sah kurz auf, nickte.
Schon lange bereue er seine Einwilligung, ich solle ihm bitte nicht mit den Sprüchen kommen, gerade in den Widerständen liege der Schlüssel zum verschütteten Zugang zu seinem früheren Leben.
Ich verkniff mir ein Schmunzeln.
Er gebe sich wahrhaftig alle erdenkliche Mühe. Sich aus den kargen, oft nur stichwortartigen Einträgen vorzustellen, was sich abgespielt hatte, nein, abgespielt haben könnte, sei äußerst anstrengend. Nicht machbar. Ihm fehlten Stoff, Erfahrung, Gefühle, Bilder. Höchst selten einmal laufe es wie von alleine, wenn die Sätze in die Tastatur fließen, als wäre das Denken ausgeschaltet. Meist aber, fast immer eigentlich, ende der Versuch vor einer mächtigen Wand. Da quere eine weiße Mauer sein Gehirn mit einer Selbstverständlichkeit, die keine Rechtfertigung brauche, unüberwindbar. Er könne sich nicht in diesen Jean-Pierre Marty hineinversetzen. Geschweige denn sich mit ihm identifizieren. Er wolle nicht.
Ich schwieg längere Zeit. Meinte dann, ich würde das selbstverständlich akzeptieren.