Blindgänger. Roman

Ich klang wohl etwas autoritär, Marty erhob sich, ergriff die Plastiktüte und leerte sie kurzerhand über dem Bett aus, wild flatterten Zettel und Prospekte heraus, landeten auf dem Boden.

Marty hatte während seines Sabbaticals in Royan alles gesammelt, Restaurantrechnungen, Busfahrscheine, Mietvertrag der Wohnung und Quittungen für bezahlte Mieten, unzählige Prospekte über Royan und sehenswer­te Orte der Umgebung, Programme von Aktivitäten, meh­rere gleiche Stadtpläne mit markierten Stel­len, Michelinkarten der Gegend und Region in allen Maßstäben, Ausleihscheine der städtischen Bibliothek. Zahlreiche Ausdrucke von Webseiten und Onlinetexten, alle zu The­men aus dem Zweiten Weltkrieg. Marty blätterte sie flüchtig durch, Leben unter deutscher Besatzung, Bau des Atlantikwalls, Wehrmachtsbordelle, obligatorischer Arbeitsdienst in Deutschland, Befreiung und Epuration, Kollaboration. Sogar ein dickes Bündel gehefteter Fotokopien, es sah aus wie ein komplettes Buch, mit vielen Fotos von Bombardierungen und zerstörten Städten.