Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Ist Ihr Leben denn so schrecklich, Tanner?
Ja, natürlich ist es das. Ein schrecklich glückliches und schrecklich schlimmes Leben. Das ganze Spektrum.
Zum Glück kam Stocker an den Tisch und erlöste so Tanner vor weiteren Fragen nach seinem Leben.
Und? Wie hat es geschmeckt?
Sein herausfordernder Blick galt Solveig.
Gar nicht schlecht, Herr Koch. Doch. Ziemlich gut. Es lohnt sich sogar, Ihr Angebot zu überlegen. Hätten Sie denn auch ein Zimmer für mich?
Ja. Selbstverständlich. Heißt das, du kommst?
Geben Sie mir eine Nacht Bedenkzeit.
Gut. Hier ist meine Karte. Ruf mich an oder verlang meine Frau. Ich lade euch jetzt zu meiner neuen Dessertkreation ein.
Selbstverständlich sagte da keiner der beiden nein.
Es gab Pfirsiche mit Gewürztraminersabayon und einigen Schokoladenblättern (dem Pfirsichblatt nachgebildet, versteht sich).
Es war köstlich. Sie aßen ohne zu sprechen. Und redeten sich ein, dass sie aus Andacht vor dem Dessert schwiegen.
Eine halbe Stunde später saßen sie wieder im Auto und fuhren – immer noch schweigend – durch den Regen, der mittlerweile ziemlich heftig eingesetzt hatte.