Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman

Tanner ließ Marnier eine kleine Verschnaufpause.

Schauen Sie, Marnier, es mag jetzt etwas sehr nüchtern klingen, aber das sind in etwa die Fragen, die Sie den Behörden werden beantworten müssen. Noch etwas: Wer ist die Person, der er am meisten vertraut?

Marnier sah jetzt richtig unglücklich aus.

Wahrscheinlich das ist, äh, mich. Also ich. Glaube ich jedenfalls. Aber ich weiß ja auch nichts, merde!

Gut. Marnier. Ich kann eines für Sie machen. Ich werde mich sofort bei einem Freund bei der Polizei erkundigen, ob die was haben. Wenn nichts dabei rauskommt, machen Sie sofort eine Anzeige. Ist das klar?

Ja, das ist klar. Das machen wir.

Marnier trank in einem Zug das Glas Wasser aus. Seine Hände zitterten.

ZWEI

Es war noch tiefe Nacht, als das Telefon klingelte. Stöhnend nahm Tanner den Hörer ab.

Das kannst nur du sein, Michel! Wo brennt’s denn mitten in der Nacht?

Was heißt hier: mitten in der Nacht …!? Himmel Herrgott! Hat der Herr mich um etwas gebeten oder ich ihn? Wir von der Polizei können es uns nicht leisten, in den Tag hinein zu schlafen. Zudem muss ich ja arbeiten. Tag für Tag meine Brötchen verdienen. Und wenn du glaubst, ich hätte nicht jede Menge Wichtigeres zu tun, dann irrst du dich gewaltig!