Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Lieber Marnier, warum erzählen Sie das alles mir und nicht der Polizei?
Wollen Sie mich schrecken, Tanner?
Nein, aber sehen Sie, Marnier, eine Woche ist zu lang, um einfach die Augen zuzumachen. Und die Polizei verfügt über gewisse Kanäle. Zu den Spitälern, zum Beispiel, falls ihm irgendetwas zugestoßen ist. Wie gesagt, ich will Ihnen keine Angst machen, aber wenn Sie absolut keinen Hinweis haben, wo er sein könnte und wenn er sich diesmal überhaupt nicht meldet, dann könnte es doch sein, dass er in Schwierigkeiten steckt.
Ja, wahrscheinlich haben Sie Recht, Tanner.
Haben Sie denn schon alle seine Freunde gefragt, ob die vielleicht wissen, wo André steckt?
Ja, haben wir. Aber keine Resultat. Ich dachte, dass Sie, Tanner, vielleicht nachschauen könnten. Sie waren doch Polizist, stimmt es, oder?
Tanner hatte keine Lust, die Frage zu beantworten.
Hat André denn kein Mobiltelefon?
Doch. Aber er antwortet nicht.
Haben Sie schon sein Zimmer untersucht? Haben Sie Zugriff zu seinem Bankkonto? Weiß Ihre Schwester Bescheid? Gibt es auch einen Vater? Könnte er bei ihm sein? Trägt André Ausweispapiere bei sich? Haben Sie ein Foto von ihm, das wirklich etwas taugt?