Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Oh je, Michel! So früh am Morgen und bereits schlecht gelaunt?
Wie kommst du denn darauf, Tanner? Ich bin doch immer so.
Ja. Das stimmt auch wieder. Dickhäuter sind Morgen-, Mittag- und Abendmuffel.
Hey, Vorsicht. Ich habe abgenommen. Ganze zwanzig Kilo.
Ah ja, stimmt. Aber was sind zwanzig Kilo auf eine halbe Tonne?
Tanner, ich lege gleich auf, wenn du so weitermachst.
Nein, ist ja gut. Ich bin sehr stolz auf deine zwanzig Kilo.
Michel räusperte sich.
Von Tillieux haben wir nicht die Bohne einer Spur und auch keine Abgangsmeldung. War’s das?
Du drückst dich wieder einmal sehr kultiviert aus. Aber ich danke dir. Besonders, da du soviel andere Arbeit hast, du Armer. An was arbeitest du denn gerade? An einem neuen Konzept für deine Mittagsverpflegung?
Nein, du Idiot. Wir haben doch diese seltsamen Todesfälle in einem der städtischen Altersheime. Ach ja, wenn du mich schon fragst: Vielleicht könntest du mal einen Blick in die Akte –
Tanner unterbrach ihn.
Heute Abend. Punkt Acht. Bei mir. Im Smoking. Wir essen am weiß gedeckten Tisch. Wer weiß, vielleicht haben wir sogar zwei charmante Tischdamen. Und wenn du fünf Minuten zu spät kommst wie letztes Mal, schmeiße ich das Essen vor deinen Augen in den Abfall. Haben Sie mich verstanden, Herr Kommissar, Abteilung Leib und Leben?