Blindgänger. Roman
Aber seine Reglosigkeit jetzt bei der Frau, die seit zwanzig Jahren seine Ehefrau war, bedeutete wohl, dass in der Ehe zwischen den beiden nicht alles in Ordnung war. Dass in dieser Hinsicht nicht mehr viel los war. War es denkbar, eine Ehe ohne jegliche sinnliche Anziehung weiterzuführen? Vielleicht reichten ja im Normalfall langjährige Zuneigung und die Erinnerung an vergangene Leidenschaft. Nur fehlte ihm beides. Also war es schwer denkbar.
Die mittägliche Leere im Park zwang die beiden einzigen Spaziergänger zusammen, gerne wäre er jetzt durch Entgegenkommende abgelenkt worden, wäre mit einem Lächeln ausgewichen. Er dankte seiner Begleiterin höflich, was eher einer Fremden gegenüber angebracht war, dass sie sich den Nachmittag freigenommen und so schnell gekommen war. Er hoffe auf ihre Hilfe, viele der tagebuchartigen Aufzeichnungen von Marty auf dem Laptop seien für ihn unverständlich, beruhe auf Wissen, das er nicht habe.
Sie hielt den Blick konzentriert auf den Weg gerichtet, hob die Schultern, er solle fragen.