Derborence

«Dort oben …»

Séraphin hielt noch immer den Arm in die Höhe:

«Ja, dort, wo es überhängt. Aber es sieht so aus, als käme heut Abend nichts mehr.»

Seine Stimme war laut in der Stille.

«Oh!», sagte er, «das ist da immer herabgekommen, so weit man zurückdenken kann.»

Er ließ den Arm sinken:

«Die alten Männer bei uns erzählten davon, zu ihrer Zeit. Und sie waren noch ganz klein, als sie die alten Männer schon davon erzählen hörten …»

Man hörte von Zeit zu Zeit das Klingen eines Glöckchens am Hals einer Ziege irgendwo in der Nähe. Die Alphütten standen rings verstreut. Das sind kleine Hütten aus ungepflastertem Stein. Die eine Schräge des Dachs lag schneeweiß im Mondlicht; die andere verschmolz mit dem Schatten, den sie auf den Boden warf.

Und die zwei Männer warten noch einen Augenblick, um zu sehen, ob nicht noch etwas herunterkomme, aber alles war jetzt unbeweglich und still.

Höchstens trug von Zeit zu Zeit ein Windhauch das ferne Rauschen eines Wasserfalls leise ans Ohr. Der Windhauch selbst war nicht stärker, als wenn einer mit der Hand über ein Gewebe fährt; denn er streifte flach über den Erdboden hin. Alles schlief bei den Menschen, alles schlief bei den Tieren. Und dort oben …