Derborence

Dort oben, wo sie noch einmal hinschauen, war nur die schmale Borte aus Eis im Mondlicht zu sehen, so fein, so dünn, dass es mitunter aussah, als bewege sie sich wie ein Faden, den ein Luftzug aufhebt.

«Ich glaube, der Teufel ist schlafen gegangen», sagte Séraphin; «und uns bleibt auch nichts anderes übrig.»

Antoine gab keine Antwort; die beiden Männer gingen in die Hütte zurück, sie zogen die Tür hinter sich zu.

Sie schliefen auf Strohsäcken, und die Strohsäcke lagen auf Brettern, die übereinander an der Wand festgemacht waren und zwei Stockwerke bildeten, sie schliefen einer über dem anderen wie auf einem Schiff.

Antoine schlief auf dem oberen Lager.

Sie hängen ihre Schuhe an den Riemen über einen Bolzen, wegen der Ratten.

Antoine stieg zu seinem Bett hinauf.

«Gute Nacht», sagte Séraphin.

Er antwortete: «Gute Nacht.»

Und schon war sie da, in seinen Träumen, kaum hatte sich Antoine in die braune Wolldecke gewickelt und sich zur Wand gedreht. Warum geht es nicht? Da ist Thérèse.

Sie kommt, sie war wieder da, sie selbst und die Felder, sie fand Platz für sich und für sie in dem engen Raum zwischen der Wand und Antoine. Er sagt ihr Guten Tag, sie sagte ihm Guten Tag. Er sagt zu ihr: «Nun und?», sie sagt: «Nun eben.» Sie mussten sich weit draußen vor dem Dorf treffen, denn es gibt immer Neugierige. Immer gibt es Neugierige, immer gibt es Leute, die sich in etwas einmischen, das sie nichts angeht. Sie trug einen Rechen auf der Schulter; er sah, wie sie mit den Zähnen des Rechens die Wolken festhielt, während sie daherkam. Die Wolken fielen ihr auf den Kopf. Warum setzt er sich über ihr auf die Böschung? Er sieht bloß ihren Rücken; sie beugt sich vor, zwischen dem Haarknoten und dem roten Halstuch wird ein Stück braune Haut sichtbar. «Es geht also nicht?» – «Oh!», sagt sie, «nicht wegen mir.» – «Oh!, und wegen wem denn?» – «Oh!», sagt sie, «wegen meiner Mutter.»