Derborence

Darunter ist eine seltsam geschnittene Linie, die Grenze des Schattens.

Aber der Schatten steigt schon, er steigt immer weiter; er dringt unwiderstehlich herauf wie das Wasser in einem Brunnenbecken; und wie er steigt, erlischt alles, erkaltet alles, verstummt alles, schwindet und stirbt; während eine gleiche traurige Farbe, ein gleicher bläulicher Ton sich unter uns wie ein feiner Nebel ausbreitet, durch den man zwei kleine düstere Seen noch ein wenig glänzen, dann blind werden sieht, flach in der Wirrnis wie Dächer aus Zink.

Denn da ist noch dieser Boden, und schaut man gut hin: so rührt sich dort nichts. Man kann lang hinschauen und gut Acht haben: von den hohen Wänden im Norden bis zu denen im Süden ist nirgend ein Platz für Lebendiges. Sondern alles ist bedeckt von dem, was Leben verhindert.

Etwas liegt hier überall zwischen dem, was lebt, und uns selber. Das ist zunächst wie Sand, ein Kegel, mit der Spitze halb in die Nordwand verstrebt; und von dort aus, überall zerstreut wie Würfel aus dem Becher, wirkliche Würfel, Würfel von allen Größen, ein viereckiger Block, noch ein viereckiger Block, Blöcke aufeinander, hintereinander, kleine und große, so weit man sieht.