Die Wohlanständigen. Ein Tanner-Kriminalroman
Michel brummte vor sich hin.
Wenn Tanner wüsste!
Er blickte zu der rund dreihundert Jahre alten Villa, die französische Architektur und ländliches Wohlbehagen vereinte und mit ihrem mächtigen Dach majestätisch über dem See thronte. Tanner würde erst in einer Woche zurückkehren. Er beneidete seinen Freund, der seit zwei Wochen in Marokko weilte. Da war es sicher wärmer.
Er zog seinen Mantel enger.
Sein Freund war vor Jahren als Persona non grata ausgewiesen worden. Letzthin hatte sich der jetzige König überraschend eines Besseren besonnen und ihn nach Marokko eingeladen, als Wiedergutmachung sozusagen. Das Ganze wurde jetzt als großes Missverständnis dargestellt.
Stoffel, der sich Michel genähert hatte, stieß ihn leicht an die Schulter.
Äh, können wir die Leiche jetzt aus dem Wasser holen, Chef?
Er zeigte entschuldigend in Richtung des kleinen Hafens.
Der Gerichtsmediziner ist im Anmarsch, und die Spurensicherung ist auch da.
Ja, ja. Von mir aus. Wer kommt von der Gerichtsmedizin?
Dr. Kramer.