Die Wohlanständigen. Ein Tanner-Kriminalroman

Von der Werdt war so überrascht, dass er ganz vergass, dass er soeben angepflaumt worden war.

Was sagen Sie da? Und warum ist er nicht mehr in der Sozietät?

Hat Ihnen das der Krättli nicht gesagt? Das erstaunt mich jetzt aber.

Michel nahm sich Zeit, setzte sich wieder, trank einen Schluck von seinem Kaffee und verzog sein Gesicht.

Sie hatten sich von ihm getrennt, weil er für Kunden viel Geld verloren hat.

Der Chef zeigte ein eiskaltes Lächeln.

Na ja, vor zwei Jahren haben viele Leute viel Geld verloren. Ich sage nur Finanzkri…

Sein Telefon klingelte.

Gut. Michel, verschwinden Sie.

Am liebsten hätte Michel ihm den Kaffee ins Gesicht geschüttet, er ging aber betont ruhig aus dem Zimmer und goss ihn in die Toilette.

Pfui Teufel.

Lena blickte ihn erwartungsvoll an. Michel winkte ab.

Ach, nichts Besonderes.

Er berichtete ihr in Stichworten, was er auf der Anwaltskanzlei erfahren hatte. Das Wiedersehen mit Marlene erwähnte er natürlich nicht.

Mich hat der Chef heute angemeckert, weil ich mich geweigert habe, über unsere Ermittlungen Auskunft zu geben. Ich bin aber Ihre Assistentin und nicht seine Informantin.


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