Schweizerspiegel. Roman

Als der Kaiser den Graben verließ, machte Severin, eine nahe Wiederholung des Auftritts erwartend, in hochgestimmter Aufregung den Vorschlag, dem Wagen vorauszulaufen und ihm, sobald man überholt würde, zu folgen.

Paul fand diesen Vorschlag lächerlich. «Überhaupt», sagte er leise und scherzhaft melancholisch, «das ganze Theater ist deprimierend. Zuerst singt die Presse in beschämender Untertänigkeit das Loblied Wilhelms, und jetzt läuft das Volk zu Tausenden diesem Monarchen nach und jubelt ihm zu … in Deutschland weiß man, wie er über die Republikaner denkt, aber hier fällt man auf ihn herein … mit unserem nationalen Selbstbewußtsein und dem Stolz auf unsere Demokratie ist es, scheint’s, nicht mehr weit her …»

«Jetzt hör aber auf, ich bitte dich!» erwiderte Severin streng. «Und übrigens bist du ja auch da, nicht wahr, du läufst auch mit, das ist sehr konsequent!»

«Ja, das ist ein Fehler», gab Paul zu. «Ich kehre jetzt um und werde mit dem nächsten Zug heimfahren, ich habe genug.» Er hob lässig grüßend die Rechte, nickte Fred noch zu und ging wirklich fort.


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