Schweizerspiegel. Roman
Sie stiegen weiter, gerieten mit einem Schwarm von Neugierigen an die Seile, die, durch Soldaten bewacht, den Scheitel der Kuppe absperrten, und suchten sich hier im Gedränge einen Platz zu erobern.
Der Kaiser hatte indessen den höchsten Punkt der mäßig gewölbten Kuppe erreicht und blieb in liebenswürdig höflichem Gespräch vor einem ältern, zivilen Manne stehen. Die übrigen Manövergäste innerhalb der Umzäunung kümmerten sich scheinbar nicht um die beiden, in der Tat aber wahrten sie unmerklich einen achtungsvollen Abstand und verfolgten die kleine Szene heimlich mit lächelnden Blicken voller Wohlgefallen. Der Mann in Zivil war der schweizerische Bundespräsident Ludwig Forrer, eine stattliche Gestalt in dunklem Mantel und breitkrempigem Filz, auf dem klugen, von Kinn- und Backenbart weiß umbuschten Gesicht einen Ausdruck besorgter Würde, eine ausgesprochen bürgerliche Gestalt, die zum höchsten deutschen Soldaten den stärksten Gegensatz bildete, ein Republikaner zudem, ein Demokrat, was den Monarchen und erklärten Verächter alles Republikanischen jetzt offenbar nicht abhielt, ihm die artigsten Dinge zu sagen.