Schweizerspiegel. Roman

Fred hatte sich mit einem Nagelscherchen auf den Bettrand gesetzt und hörte aufmerksam zu. Er wußte nichts von alledem, und Pauls Versäumnis machte ihm auch keinen besonderen Eindruck, aber er empfand sogleich eine Erleichterung seiner eigenen Lage. Wenn sich Papa in schlechter Laune befand, war es ausgeschlossen, ihm eben jetzt ein Geständnis zu machen. Er brauchte vorläufig nichts zu sagen. «Ach, vom Dienste drückt sich jeder, wenn er kann», antwortete er leichthin. «Und er hat ja seinen Doktor!»

«Jajaja, mit dem Doktor allein ist es nicht gemacht! Daraufhin gibt ihm niemand auch nur einen Rappen. Es laufen genug Doktoren herum … Aber zieh dich jetzt an, sonst kommst du noch zu spät zum Essen.»

«Ja … so geh du jetzt!» befahl er scherzhaft und drehte sie an den Schultern der Tür zu. «Hinaus!»

«Jaja, wird sich wohl machen!» rief sie heiter, entwand sich ihm und versorgte noch ein Wäschestück.

Er begann mit ihr zu raufen wie ein kleiner Junge und drängte sie allmählich zur Tür. Sie wehrte sich belustigt, kreischte unter seinen Griffen ein wenig auf und teilte ihm Püffe aus, dann schlüpfte sie hinaus und eilte mit einem glücklichen Lachen rasch und leicht die Treppe hinab.


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