Schweizerspiegel. Roman
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Ammann begab sich in die Dufourstraße zu Stockmeier, kurz nachdem ein Regiment seiner Brigade den Wiederholungskurs ohne den Füsilier Paul Ammann angetreten hatte, und die Stelle am Graberschen Institut nach einem freundlich gewährten Aufschub besetzt worden war. Er ging im Zivilleben grundsätzlich zu Fuß, um sich Bewegung zu schaffen, und trat nach einem halbstündigen Gang neben Stockmeiers Lebensmittelgeschäft durch die Haustür, entschlossen, auf Paul keine Rücksicht mehr zu nehmen und die Wohnung im zweiten Stock endgültig zu mieten.
Er wurde von Leo empfangen, dem einzigen Sohn Stockmeiers, einem außerordentlich freundlichen, sorgfältig gekleideten, schon ziemlich fetten Burschen mit vollen Wangen und zurückgekämmtem öligem Haar. «Ich will gleich den Vater rufen, einen Augenblick bitte, Herr Oberst!» sagte Leo lächelnd und verließ die Wohnstube geräuschlos. Nach zwei Minuten schon kehrte er mit dem Bescheid zurück, der Vater werde sogleich kommen. «Darf ich Ihnen etwas anbieten, Herr Oberst?» fragte er eindringlich und erkundigte sich dann, als Ammann dankend ablehnte, nach Fred. «Ich muß in zehn Tagen auch einrücken, mit dem andern Regiment», erklärte er, immerfort lächelnd. «Wir haben zusammen die Rekrutenschule gemacht und ich hätte mit ihm auch in die Unteroffiziersschule einrücken sollen, aber dann war ich leider geschäftlich verhindert. So sind wir dann auseinandergekommen. Ich hoffe aber, daß ich die Schule im Frühling machen und dann im Sommer in die Aspirantenschule einrücken kann.»