Schweizerspiegel. Roman
«Wenn wir nicht rechtzeitig oben sind, hat es überhaupt keinen Wert, jetzt schon hinaufzugehen», rief Severin kühl belehrend, indem er knapp anhielt und die gemütlich Folgenden unwillig musterte. In seinen Kniehosen, der zugeknöpften Jacke, mit dem umgehängten Zeiß und der Ausweiskarte auf dem Hut erweckte er den Eindruck eines etwa dreißigjährigen Offiziers in Zivil, was den wirklichen Verhältnissen nicht entsprach. «Vermutlich ist er schon unterwegs», fuhr er fort, «der Zürcher Zug ist in Wil eingefahren, das haben wir ja gehört.»
«Wer ‹er›? Wer ist unterwegs?» fragte Paul verstockterweise, obwohl nun schon häufig genug vom Kaiser nicht anders die Rede gewesen war.
«Ach was!» sagte Severin und ging weiter, rief aber mahnend noch einmal zurück: «Wenn wir nicht beisammenbleiben, finden wir einander in diesem Gewimmel nicht mehr. Ihr könnt dann sehen, wer euch orientiert!» Damit schritt er endgültig aus, zielbewußt und aufrecht, ohne die vielen Bummler zu beachten, die bald beratend stehenblieben, bald zu irgendwelchen Infanteriestellungen in die Wiese hinausliefen.