Blindgänger. Roman
Hinter dem kleinen Pinienpark entdeckt er aber erst eine gigantische Sandfläche. Noch nie hat er dergleichen in einer Stadt gesehen, sie wird von einer bestimmt fünfhundert Meter langen Steinarena begrenzt, die von der Promenade auf der ganzen Länge in drei einladend breiten Stufen, auf die man sich gemütlich hinsetzen kann, zum Sand hinunter führt. Die Sonne scheint durch diffusen Dunst, das ist es, was das Licht so unerträglich macht, ohne Sonnenbrille. Auf den Stufen, im Sand, überall sitzen oder stehen Leute, Kinder tollen herum, Hunde bringen wedelnd Holzstücke zurück, die keiner will. Er setzt sich auf die mittlere Stufe, lehnt zurück, schließt die Augen. Da ist es wieder. Das aufregend Freie. Neuanfang ohne jegliche Last. Warm. Weit. Alle Poren öffnen sich. Alles auf Empfang. Endlich leben.
Keine Sorge, er sonnt sich einfach ein bisschen, alles unter Kontrolle. Vergängliche Sekunden von Leichtigkeit, ein Versprechen von Sorglosigkeit und Ruhe, niemand hat Ansprüche an ihn. Aber es ist nicht zu verhindern, dass Annet sich vor seine Augen drängt, schnell, bevor ihm zu wohl wird. Schwieriges Kapitel, die Beziehung zu Annet. Der Abschied von seiner Frau war merkwürdig, er ist nach wie vor ratlos, nicht gekränkt, vielleicht aber doch.