Farinet oder das falsche Geld

Vorwärts!, ruft er sich zu, vorwärts!, und weiter so; für jetzt aber Ausruhen, denn alles geht gut – war eben gut be­rechnet.

Er tastet seinen Körper ab im hohen Gras: berührt die bloßen Füße, die Knie, die dicken gestreiften Uniformho­sen, den verkrusteten Hanfstoff seines Sträflingshemds – da drun­ter bin aber ich, ich bin das …

Er lässt sich zurückfallen. Er lässt sich mit dem ganzen Körper gegen die gute Erde zurückfallen, überall spürt er sie. Er fügt sich ganz ihr an, mit dem Hinterkopf, mit dem Na­cken, mit beiden Schultern, mit den Schenkeln und Waden, mit den Fersen.

Er sieht, dass sich drunten im Käfig noch nichts ge­rührt hat.

Er sieht auch, dass die Sterne allmählich bleich werden, zwischen den Ästen des Baums und dort vorn am Himmel, der sich zu lichten beginnt; und darunter sieht er die Berge, es werden mehr, da die Nacht vergeht.

Er hat sich aufgesetzt. Er versucht sie zu zählen. Sie stechen überall hervor wie Zähne aus dem Kiefer, mit ihren Spitzen, die weiß sind, immer weißer werden, immer mehr werden, einer vor dem andern, im Halbkreis; da einer, ein an­­­­­derer dort, sind es zwanzig, dreißig, hundert, fünfhundert?, ihm wird schwindlig, aber er lacht: «Das gehört mir, wieder mir …» Er blickt auf das Land, das von neuem lebendig wird, hier und dort unten, weiter weg, rechts und links, auf allen Seiten: die Grashalme, die sich abzeichnen, die Dä­cher, die auseinander treten; ein Kirchturm, drei Kirchtürme, vier, fünf, die Rhone, die Straße im Tal; mir gehört das. Und dann alle Berge über ihm, und die Sterne erlöschen einer nach dem andern. Da kräht der Hahn, während oben im Tal, über den weißen Bergen, ein bleicher Nebel zum Himmel stieg.