Farinet oder das falsche Geld

Niemand hatte ihn erkannt.

Alles war gut gegangen, nur hatte er schon nach drei oder vier Tagen kein Geld mehr gehabt; da war er aufgebrochen, an einem Abend, und hatte den Weg von Sion nach Mièges in weniger als drei Stunden zurückgelegt, um von den Geldstücken zu holen, die dort versteckt waren, aber im Haus lag alles drunter und drüber, weil man es durchsucht hatte. Er war mitten in der Nacht gekommen und gleich wieder weggegangen, denn er hatte Angst bekommen; eine der Mün­zen hatte er in den Geldbeutel gesteckt und die anderen in ein Ledertäschchen, das er unter dem Hemd trug. Er hatte sich gleich auf den Rückweg gemacht und sich abseits, im Schatten des zerklüfteten Berges, über die Wiesen oder durch die Weinberge vorgepirscht und war im Morgengrauen wieder in Sion gewesen.

Zu der Zeit wurden die Cafés eben erst geöffnet; er suchte eines, ein ruhiges, abgelegenes; denn er hatte Hunger und Durst. Er war dabei in ein Gässchen gekommen, wo ein kräftiges Mädchen, er hatte sie zuerst nur von hinten gesehen, gerade die Läden von einem Fenster wegnahm, über dem mit gelben Buchstaben auf einem Schild geschrieben war: «Café de la Croix-Blanche». Sie hob die Arme, um die Bretter von den Scheiben abzunehmen, eines nach dem andern.