Farinet oder das falsche Geld

«Das macht nichts», sagte Maurice, «ich hätte nur der Mutter Guten Tag sagen wollen.»

Aber Antoine sagte:

«Besser nicht. Es würde sie aufregen. Und weil du so­wieso gleich wieder fortmusst …»

Farinet schlief schon; er hatte ihn nicht weiterreden gehört. Und auch am nächsten Morgen hatte Antoine ihn ein paar Mal schütteln müssen; er hatte ihm Kleider gebracht, frische Wäsche und zwanzig Franken. Er hatte Kleider und Wäsche gewechselt. Er hatte die zwanzig Franken genommen.

Ja, er erinnerte sich gut an die Rückkehr nach Bourg-Saint-Pierre, am Ende des mühsamen Weges über die Hö­­hen; da war er nun bei Tagesanbruch wieder droben im Gebirge gewesen; aber vielleicht war das besser so, er sag­te sich: «Wir wären nicht miteinander ausgekommen. Und dann hätte er mich anzeigen können, um mich loszuwer­den …»

Nur, was sollte er jetzt tun? Es gab zwei Lösungen. Er konnte entweder nach Mièges zurückkehren, wo er seine Höh­­­­­le und die ganze Einrichtung zum Goldmachen hatte und gut versteckt wäre; oder er konnte auch nach Sion ge­­hen, das ist der Hauptort, also eine Stadt, viele Bewohner mit vielen Häusern, er würde da nicht auffallen. In Mièges würde man sofort wissen, dass er zurück war. In Sion würde niemand etwas wissen, und das war für den Augenblick besser (denn sicher hatte die italienische Regierung die Walliser Regierung schon benachrichtigt). Sein Bart begann zu wachsen, er würde ihn wachsen lassen, den Bart. Er hatte jetzt Kleider, wie man sie hierzulande trug; er war aus der Gegend, er sprach wie die Hiesigen … Er hatte sich schließlich für Sion entschieden.