Derborence
Ah! Derborence, du warst schön, du warst schön in jener Zeit, wenn du dich schmücktest von Ende Mai an, für die Männer, die kommen würden. Und sie ließen nicht auf sich warten; sobald du das Zeichen gabst, kamen sie. An einem Nachmittag ließ das eintönige, dumpfe Rauschen des Wildbachs in seiner Schlucht das Klingen eines Viehglöckchens frei; das Rauschen wurde durchbrochen, zerteilt. Ein erstes Tier tauchte auf, dann zehn, dann fünfzehn, dann bis zu dreihundert.
Der kleine Geißenhüter blies auf seinem Horn.
Überall hatten sie schon das Feuer angefacht in den Hütten; überall schwebte, aus den Kaminen oder durch die Türlöcher hinaus, eine hübsche kleine Fahne bläulich und zart in die unbewegte Luft.
Die Rauchfahnen wuchsen, sie wurden flach an den Enden, sie vermischten sich droben; sie bildeten über den Dächern eine durchsichtige Fläche, ähnlich einem Spinngewebe, das sorgfältig ausgespannt ist.
Und darunter fing das Leben wieder an, bei diesen Dächern, die nicht weit voneinander lagen, wie kleine Bücher auf einem grünen Teppich, all diese grau gebundenen Deckel; bei den zwei, drei kleinen Bächen, die da und dort aufglänzten, wie wenn einer ein Schwert aufhebt; mit runden Tupfen, mit ovalen Tupfen, die sich rings bewegten, und die runden waren die Männer, die ovalen die Kühe.