Derborence
Das ist der Berg, der eingestürzt ist.
Die Männer husteten, sie mussten niesen; ein Prickeln kam ihnen unter die Lider; sie senkten den Kopf und suchten sich mit dem Hutrand zu schützen.
Aber das war ein feiner Staub, ein ungreifbarer Staub, der überall hing, alles durchdrang; und sie haben wohl oder übel hineintauchen müssen, denn er kam jetzt über sie herab. Sie tun ein paar Schritte darin, dann noch ein paar Schritte, sie bleiben stehen; und einer sagt sogar:
«Ist das klug, noch weiterzugehn?»
Er sagte:
«Hält denn das unter uns? Und wir sehn bald nichts mehr.»
Der Stolz treibt sie aber noch vorwärts.
Und man hört auch immer seltener etwas, in immer größeren Abständen, es tönte immer dumpfer, immer mehr von innen, wie am Anfang einer langen Verdauung; es kam jetzt von unten und wie aus der Erde heraus; so dass die drei Männer leichter vorankommen bis an den Rand der Leere, dorthin wo das Joch ist.
Sie sahen nichts. Sie sahen nur die weiße Masse, die sich da bewegte. Sie hatten bald gar keine Sicht, bald erkannten sie durch eine Spalte oder einen Riss in dem Qualm gerade ihn selber, aber er lag über allem. Er lag nicht nur über dem Boden der Senke, sondern auch vor den Wänden rings um sie her; und so konnte man nicht ausmachen, wo sich der Bergsturz gelöst hatte, und man konnte ihn selber nicht ausmachen; nichts konnte man ausmachen, noch nichts als diesen Brodem, wie wenn man in einen Wäschetrog schaut; nichts als seinen eigenen Tumult, auf den der Mond ein unbestimmtes Licht warf, wie gerötet von ihm, er stand rot am Himmel, dann verschwand er am Himmel, dann erscheint er noch einmal.