Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Das Dorf befand sich in Aufruhr. Innerlich. Äußerlich schien es in einen Zustand der Lähmung gefallen zu sein. Sie lag bleiern über den Straßen und Gärten. Die Fensterläden der meisten Häuser waren auch am helllichten Tag geschlossen, so dass das stets rundum verriegelte Herrschaftshaus beim Bahnhof jetzt nicht einmal mehr besonders auffiel. Die Straßen waren wie leergefegt, einzelne Familien Hals über Kopf abgereist. Einige Dorfbewohner hatte man mit Nervenzusammenbrüchen in die Klinik einliefern müssen. Der Gemeinderat beschloss daraufhin, die Schule vorerst zu schließen.
Es hatte Tanners ganze Überredungskunst gekostet, die beiden Schwestern zu überzeugen, trotz allem ihren Laden zu öffnen.
Das Dorf braucht jetzt dringend zumindest scheinbare Normalität als Gegenpol.
Ihr müsst den Laden öffnen. Die Leute brauchen einen Ort, wo sie reden, wo sie sich austauschen können. Das Schlimmste, was jetzt passieren kann, ist, dass sich jeder zu Hause verschanzt und einkapselt. Wisst ihr was? Wir machen aus eurem Laden ein richtiges Informationszentrum.