Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Ich verstehe. Serge ist ein schöner Name, den man nicht oft hört.
Das stimmt. Mich nennen sowieso alle Michel.
Gut. Dann sage ich Serge. Hat es denn etwas mit dem Blut an den Türen zu tun? Am Anfang erwähnten Sie nämlich das Blut.
Ganz genau.
Michel beugte sich über den Tisch und senkte seine Stimme.
Wir haben nämlichen einen Irren, der Haustüren mit Blut beschmiert.
Ihr habt ihn schon?
Nein, ich meine, es gibt einen, der das tut. Lesen Sie keine Zeitung? Die Presse ist heute voll davon.
Nein, ich habe heute tatsächlich noch keine Zeitung angeschaut. Aha. Und der beschmiert also Haustüren? Mit dem Blut von Lämmern, wie in der Bibel?
Nein, nein. Schlimmer. Wahrscheinlich handelt es sich um Katzenblut.
Das ist ein kranker Mensch.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich dachte, möglicherweise ist er religiös motiviert.
Und dann? Wäre er dann weniger krank?
Wir wissen noch nichts über sein Motiv, wissen Sie. Genauso wenig haben wir eine Ahnung über sein Ziel. Wenn er denn eins hat. Er hat bis jetzt drei sehr ungewöhnliche Dinge getan. Er hat mindestens zwanzig Katzen eingesammelt, hat sie geschlachtet und mit ihrem Blut auf neunundzwanzig Türen Zeichen gemalt. Und das alles in einem kleinen Dorf, das jetzt ziemlich unter Schock steht.