Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Ich arbeite für die Heilsarmee.
Michel, der gerade sein Glas in einem Zuge leeren wollte, verschluckte sich gründlich. Anita sprang auf und schlug ihm energisch auf den Rücken.
Geht’s wieder? Soll ich noch einmal?
Nein, nein. Ist gut. Danke schön.
Er hustete noch ein wenig vor sich hin.
Mädchen, du hast einen ziemlich guten Schlag drauf. Entschuldigung. Ich wollte sagen, dass Sie sozusagen auf allen Ebenen ganz schön schlagfertig sind.
Hat die Heilsarmee Sie so erschreckt?
Nein, nein. Oh je. Das Bier ist mir fast durch die Nase rausgekommen.
Er leerte das Glas und winkte dem Kellner.
Carlo, noch eins, bitte. Wollen Sie auch noch einen Tee?
Sie nickte. Er deutete auf sie. Carlo nickte.
Wo ist denn eigentlich Ihre Uniform?
Die tragen wir doch nur an Weihnachten beim Singen. Und manchmal zu offiziellen Anlässen.
Die steht Ihnen sicher gut, denke ich.
So, so. Denken Sie. Haben Sie keine Uniform?
Nein, wo denken Sie hin! Uniformen tragen nur Verkehrs- und Streifenpolizisten. Zum Teil natürlich auch Beamte im Büro und am Schalter. Aber nicht in meiner Funktion. Zudem wär’s ja auch ziemlich schwierig, eine für mich aufzutreiben.