Auf der Suche nach dem verlorenen Schnee. Erzählungen und Essays

Die Titelei fehlte – zu meinem Glück und dem Unglück dessen, der das Buch weggeworfen hatte. Ab Seite neunzehn folgen Kolonnen und Kolonnen Wörter, jeweils vier Reihen nebeneinander: Deutsch, Italienisch, Sursilvan, Pu­ter, manchmal auch Vallader. Exakt einhundert Seiten. Die Listen richten sich nicht an eine Leserschaft eines bestimmten Idioms, sondern an alle Bündner. Gott behüte, rasch habe ich, Büchernarr der ich bin, gesehen, dass es sich um den «Otto Carisch» von 1836 handelt, eine unserer ersten Wörtersammlungen, eine Art Wörterbuch. In diesem sind die Wörter nicht, wie wir es uns gewohnt sind, alphabetisch geordnet, sondern nach der Bibel. Es beginnt mit Gott – Dio – Deus – Dieu, dann folgt all das, was Gott erschaffen hat: die Welt – il mondo – il mund – il muond // der Himmel – il cielo – il tschiel – il cel, darauf folgt die Sonne, dann Stern, Luft und Wind. Als zweites Thema kommt, wie könnte es besser zu uns passen, all das, was mit verwandtschaft zu tun hat: der Vater – il padre –