Wenn die Nacht in Stücke fällt. Ein Brief an Ferdinand Hodler

Pathetische Gesten, um den Verlust, der sich ab­zeichnete, zu beschwören. Sie ta­ten, als würden Sie Valentine an sich drücken, sie liebkosen, dann stießen Sie sie hef­tig weg. Das Verlangen, sie ganz nah zu haben, war übermächtig. Hans ist erschro­cken, Ihre Wut beeindruckte ihn. Er hat Ihnen vorgeschlagen: Und wenn Sie eine Büste machten, von ihr? Sie haben innegehalten, ein Lächeln angedeutet: Hans, glaubst du, ich wäre dazu fähig? Nach kurzem Überlegen: Sollte ich nicht zuerst Vi­bert fragen?

Da Hans fürchtete, Ihr Freund, der Bildhauer ­Ja­mes Vibert, könnte Sie umstim­men, hat er Sie überzeugt, dass Sie zu einer Skulptur fähig seien, auch wenn sie noch nie eine gemacht hatten.

Nur keine Zeit verlieren. Hans hat Anweisungen bekommen, zum Laden an der Rue du Mont-Blanc, wo Sie Ihr Material kauften, zu gehen, sobald er öffne, alles zu beschaffen, was für eine Skulptur nötig sei und es zum Ein-Uhr-Zug zu bringen.

So war alles vorbereitet. Sie waren bereit, Bildhauer zu werden. Geben Sie zu, am Morgen gingen Sie bei Ihrem Freund Vibert vorbei, um sich einige Ratschläge zu holen.