Schützenhilfe. Kriminalroman

Er hatte Zeit.

Svetlana hatte gleichwohl zu reden begonnen, hatte sich weder beklagt noch beschwert, hatte weder geschimpft noch gefleht oder gar gebettelt, ihn auch nicht bedrängt. Sie hatte auf die Tischplatte herab gesprochen, eine Hand auf ihrem Bauch. Von dem, was sie sagte, hatte ich nur Bruchstücke verstehen können, der Tonfall jedoch, der Tonfall ihrer Rede, der blieb mir unvergesslich: Es war ein Sington, zwischen weinerlich und enttäuscht, zwischen verletzt und verzagt. Sie war näher der Scham, denn der Reue, getrieben von einem letzten Funken Hoffnung.

Nachdem sie geendet hatte, hatte er losgelegt, sachlich, klärend vielleicht, unnachgiebig auf jeden Fall, soweit ich das im Nachhinein beurteilen kann. Er hatte seiner Aktenmappe einen zweiseitigen Vertrag entnommen, ihr unterbreitet, vor ihren Augen mit der Hand darüber gestrichen, auf besondere Punkte hingewiesen und auf die Stelle getippt, auf der zweiten Seite, wo ihre Unterschrift erwartet wurde; sie hatte sich umgeblickt, Hilfe suchend, mit glühenden Wangen und feuchten Augen, hatte dann schnell und ohne zu lesen mit seinem Füllfederhalter ihren Namen hingekritzelt und war davongestürzt – Rosi hinterher.


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