Schützenhilfe. Kriminalroman
Was hätte ich dazu sagen sollen? Das Fressen kommt vor der Moral, wer hatte das gesagt? Schild war nicht gekommen, um seinen Mandaten freizukaufen oder zu entschuldigen. Er war als Anwalt gekommen, um die Rechte seines Mandanten zu verteidigen, seinen finanziellen Schaden zu begrenzen, und dies mit gesetzlich erlaubten Mitteln.
Svetlana kam zurück, trank noch ein Glas Cola und verschwand in der Küche.
Nach diesem Zusammenprall war sie verschwunden, den ganzen Sommer über hatte ich sie nicht gesehen. Ich hatte Rosi nicht nach ihr gefragt, hatte einfach angenommen, sie sei ersetzt worden, durch die Neue, die Spanierin mit dem Namen Dolores. Vor vier oder fünf Wochen war Svetlana zurückgekehrt, dünner, bleich, um die Mundwinkel auffällig kummervoll, und mit einem Quantum dunkler Leere in den Augen. Leiser, um Jahre gealtert, aber nicht weniger freundlich.
Rosi räumte die Tassen weg, wischte mit einem Lappen über die Bar.
Ich legte das Geld für den Espresso hin, wandte mich zum Gehen und dachte: Er war der Typ Mann, der sich nicht so schnell was diktieren liess. Warum, um Himmels willen, hatte er sich so glatt abknallen lassen?