Im eigenen Land. Reportagen
Hier wird nichts hergestellt, keine altehrwürdige Produktionstätigkeit ausgeübt wie bei Landis & Gyr, hier wird nur verschoben und garniert, man sieht keine Waren, die Tätigkeit ist immateriell, reiner Geist am Werk. Wie Gottfried Benn richtig sagte: Riesige Hirne biegen/sich über ihr Dann und Wann/Und sehen die Fäden fliegen/die die alte Spinne spann. Und das im ehemals gemüthaften Zug, vor zwanzig Jahren war da noch eine introvertierte Kleinstadt. Unterdessen hat man sich allerdings, wie alt Bundesrat Hans Hürlimann einmal schrieb, «mehr und mehr von Scholle und Sippe entfernt», so schnell wie eine BloodhoundRakete von ihrer Lafette startet. Die Stadt hat abgehoben.
Scholle und Sippe? Das tönt nach alter Zuger Tradition, ein bisschen nach Blut und Boden, katholisch-konservativ, Philipp Etter hat so gesprochen, der militante Anhänger von ständestaatlichen Ideen, der dauerhafteste, langjährigste Bundesrat der Schweizer Geschichte, der berühmteste Zuger vor Hürlimann. Abrupter Übergang in dieser Stadt: von der Schollenhaftigkeit zum Internationalismus. In der Person von Hans Hürlimann streiten diese Gegensätze miteinander. Einerseits die alte Theorie der Bodenständigkeit, in patriotischen Reden zuweilen durchschimmernd, anderseits die Praxis des Phibro-Verwaltungsrats und Marc-Rich-Beraters.