Im eigenen Land. Reportagen
Schweigen, Lieblingsbeschäftigung der Zuger, die etwas zu sagen haben (zu sagen hätten). Silent City. Die Zuger sind richtige Schweige-Virtuosen, Verschweigungskünstler, Diskretionsfanatiker, und die zugezogenen Zuger sind es noch mehr (Marc Rich und so weiter). Dr. Paul Stadlin schweigt, obwohl er doch gewiss über seine 83 Verwaltungsratsmandate etwas zu sagen hätte, der Spross aus alteingesessenem Zuger Geschlecht, der grosse Politiker, er hält nichts von Journalisten, «weil man ihre Artikel ja doch nicht kontrollieren kann». Paul Stadlin lebt in Bürogemeinschaft mit Dr. Rudolf Mosimann, seinem Schwiegersohn, der nur über 33 Mandate verfügt, und der schweigt auch.
Stadlin ist nebenbei Schriftsteller, hat den Text zu einem Fotobuch über Zug geliefert, aus dem alles Hässliche wegretouchiert ist, Zug als landschaftliche, denkmalpflegerische Idylle; und er macht auch Gedichte, die gütigst im Verlag H.R. Balmer Zug, mit dem er sozusagen als Mäzen verquickt ist, verlegt werden. Da er dem Reporter keine Erklärungen abgeben wollte, kann hier nur ein Gedicht von ihm zitiert werden: