Steinschlag. Andrea Stamms erster Fall
«Bleibt mir wohl nichts anderes übrig», grummelte er. Dann fügte er in bedeutungsvollem Tonfall bei: «Ich hab da ein paar interessante Dinge herausgefunden.»
«Was denn?»
«Ich kenne den Mann.»
«Ach? Woher denn?»
«Der Name steht heute in der Zeitung. Hast du’s nicht gelesen?»
«Ich war unterwegs mit einem Gast.»
«Eine eigenartige Todesanzeige. Mit einem Gedicht garniert. Tiefsinnig und vieldeutig. Man kann zwischen den Zeilen lesen.»
«Was für ein Gedicht?»
«Goethe. Aber hol dir eine Zeitung, lies selbst.»
«Wie heisst er denn? Und die Frau?»
«Claudia und Werner Baumberger-Lévi. Sagt dir das was?»
Andrea dachte nach. Baumberger war ein Name aus der Gegend. Lévi klang fremd.
«Mach die Augen auf, wenn du das nächste Mal in die Stadt fährst.»
«Ach Robert …» Sie seufzte. «Sprich doch nicht immer in Rätseln.» So war er. Anekdoten, Witze, Anspielungen, Ironie.
«Lévi», sagte er. «Das Zementwerk.»
Nun erinnerte sie sich. Die Fabrik beim Kalksteinbruch hinter der Raststätte. Turmartige Brennöfen und Silos, qualmende Schlote, Förderbänder und Staub.