Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Es war wie in der Musik. Manche Melodien gingen gleich ins Ohr, andere entfalteten sich erst nach mehrmaligem Hören.
Zufrieden mit diesem Vergleich überquerte er die Straße zum Schulhaus, wo im Parterre die Gemeindeverwaltung untergebracht war. Die Fenster des ganzen Gebäudes waren trotz des hellen Tageslichts erleuchtet. Erstaunlicherweise hörte man keinen Ton. Vielleicht hatten alle Schüler gemeinsam eine schriftliche Arbeit zu bestehen. Oder sie lauschten atemlos einer Geschichte des Lehrers.
Da hörte er jemanden vom Schulhaus her seinen Namen rufen. Im Parterre lehnte sich die Gemeindeschreiberin aus einem offenen Fenster.
Entschuldigung, Herr Tanner?
Guten Morgen, Frau Gruber. Was gibt’s?
Haben Sie auch eine Katze? Und ist die vielleicht auch verschwunden?
Nein, nein. Ich habe keine Katze. Danke der Nachfrage. Sind denn wirklich so viele Katzen verschwunden?
Es gelten an die fünfundzwanzig Katzen als vermisst.
Haben Sie dafür eine Erklärung?
Nein. Das ist es ja. Man hat noch nie von einer Massenflucht von Katzen gehört. Aber es wird sich schon noch klären.