Auf der Suche nach dem verlorenen Schnee. Erzählungen und Essays
Die Gletscher
Die Gletscher sind oben in dieser Landschaft, auf den höchsten Bergen, unter den spitzen Gipfeln. Schon lange machen sie den braun gebrannten Führern mit ihren schwarzen Sonnenbrillen, Handys, Seilen und Pickeln keine Angst mehr. Ihre Pickel sind kürzer geworden und ihr Respekt vor dem Berg kleiner. Nur dem gemeinen Volk machen die Gletscher mit ihren offenen Spalten oder versteckten Klüften noch Angst. Die Zungen haben sie schon lange eingezogen. Der Tourist tut gut daran, sie von allen Seiten zu fotografieren: Glatscher da Medel, clic, clic, clic; Glatscher dalla Greina, clic; Glatscher da Gaglianera, existiert nicht mehr; Glatscher da Gliems, clic; Glatscher da Punteglias clicclic; Glatscher da Rialpe, nicht mehr; Glatscher da Frisal, clic; Glatscher dil Vorab, clic, clicadiclic. Die Zukunft zeigt die Gletscher nur noch auf den Abzügen der Touris, auf den Panoramen der Pioniere. Und ihre Seelen, wo sind ihre Seelen, wenn die Gletscher geschmolzen sind? Die Gletscher, die Tiere mit den grössten Seelen.