Schützenhilfe. Kriminalroman
Wenn sie sich in der entfernten Ecke umdrehte, stets auf demselben Fuss und mit einem Schwung, der den Rock aufleben liess, wenn sie ihren männlichen Kiefer reckte, der ihre Willensstärke unterstrich, wurde Kampfgeist, gepaart mit Kühnheit und Freisinn, erkennbar. Daneben verkörperte sie zwei Wesen, zwei Gemüter: ein mütterliches und ein schwesterliches. Und über allem wusste sie die Erfahrungen aus mehreren Generationen Erfolgsgeschichte in sich vereint. Mit einem Wort, sie war eine Aristokratin.
Ich darf noch erwähnen, dass ihr Gesicht nur geringe Spuren ihrer persönlichen Erfahrungen aufwies. Die Falten auf ihrer Stirn, um die Mundwinkel und der Schatten unter den Augen stammten eher von einer schlaflosen Nacht als von anhaltendem Ärger oder Reibereien. Ausgeruht hätte ihr Gesicht weder Anzeichen von Alterung noch Verbitterung gezeigt. Ihr Gesicht war von einer gereiften Schönheit, wie sie nur Frauen haben, die sich regelmässig acht Stunden Schlaf gönnen.
«Sie hat den Täter flüchten sehen», hörte ich sie sagen. Sie war wieder auf dem Weg zur Büromitte, zerteilte das Gespinst des Zigarrenrauchs mit der freien Hand und rang unerwartet mit dem Schmerz, der sie mit einem Mal zu überwältigen drohte, presste die Augen zu und legte Daumen und Zeigefinger an die Nasenwurzel.