Schützenhilfe. Kriminalroman

Vielleicht ist es das, was uns zu armen Teufeln und für Streitereien so anfällig macht. Wie soll ich meinem Nächsten meinen Unmut begreiflich machen, wenn mir die Ursache selbst nicht klar ist? Wie soll ich den Aufruhr meines Nächsten verstehen, wenn er zwar den Auslöser, aber die Ursache dazu nicht erklären kann? Und Gewalt, das weiss die ganze Menschheit, Gewalt löst keine Missverständnisse. Trotzdem wird ständig wettgerüstet und gestritten, gekämpft, geschossen, bombardiert – und gelitten.

Ich gab das Grübeln auf, zählte den Vorschuss – fünf neue Tausender – und steckte ihn ein.

Immerhin.

Als Nächstes wollte ich wissen, wo der Tatort lag. Am Stadtrand, an der Grenze zu Muri, stand im Dossier.

Ich fuhr hinaus, Richtung Muri, überquerte die Autobahn und fand die Strasse, eine Ringstrasse in einem Quartier mit Einfamilienhäusern. Ich fand die Adresse beim ersten Anlauf. Es war das letzte Haus in einer Sackgasse, die vor einem Maisfeld endete.

Ich lenkte meinen Wagen auf den Platz vor dem Betonunterstand, nahm das Dossier in die Hand und stieg aus. Der Unterstand bot Platz für mindestens zwei russische Panzer. In der einen Hälfte stand ein Mercedes, in der anderen Hälfte beleuchteten zwei Neonröhren einen Campingtisch und vier oder fünf Klappstühle, die verloren vor bunten Skiern, Reserve-Rädern, einem alten Bauernschrank und einem Regal platziert waren. Dann standen da noch Rasenmäher, Schubkarre und allerlei Gartenwerkzeuge herum.


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