Schweizerspiegel. Roman
«Jaa, Frau Oberst … zu Ihrer Wohnung gehören zwei Mansarden und eh … die mittlere Mansarde ist der größte Raum im Dachstock, ich könnte da nicht ohne weiteres … ja, ich habe doch mit dem Herrn Oberst fest ausgemacht, nicht wahr, für eine Fünfzimmerwohnung mit zwei Mansarden …»
Erst jetzt begriff Frau Barbara Stockmeiers Widerstand; dieser vorsichtige Geschäftsmann war also der Meinung, man versuche für sein Geld noch etwas mehr zu bekommen, als man vertragsmäßig erwarten konnte. Sie hatte nie daran gedacht und sagte ziemlich barsch: «Ich muß ein Zimmer mehr haben und werde Ihnen die Miete dafür besonders bezahlen.»
«Jaa, Frau Oberst, daas ist etwas anderes», antwortete er geschäftig. Er suchte sich also nicht einmal zu verstellen, und Frau Barbara blickte ihn beleidigt von oben herab an. Nach der bedächtig zögernden Erklärung, daß er die mittlere Mansarde bisher als Lagerraum benutzt habe und sie nicht einfach so hergeben könne, da es ihm überall an Platz fehle, ging er mit Vorbehalten darauf ein, und in wenigen Minuten hatte Frau Barbara das Mansardenzimmer gemietet.