Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Er war gespannt, wie sich das kleine Dorf präsentieren würde, da es hier laut Aussage der Einheimischen äußerst selten schneite. Auf jeden Fall nicht, seit Tanner in dem altehrwürdigen Maison Blanche Wohnsitz genommen hatte. Die Leute sagten, dass es vor Jahren einen Jahrhundertschneefall gegeben und auf den Straßen über ein Meter Schnee gelegen habe. Drei Tage sei das Dorf damals von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Neun Monate später seien dann übrigens überdurchschnittlich viele Kinder zur Welt gekommen. Diese Information hatte er von Solène erhalten, und sie lachte dabei ziemlich anzüglich. Seither soll hier kein Schnee mehr gelegen haben. Vielleicht mal ein bisschen Puderzucker. So nannten es die Leute, wenn ein bisschen Schneestaub die Landschaft bedeckte.
Das hier war kein Schneegebiet, es war eine Nebellandschaft.
Offiziell hätten eigentlich alle französisch sprechen müssen. Das Dorf lag exakt an der Sprachgrenze. Allerdings auf der falschen Seite.
Tanner schloss die schwere Haustür hinter sich und atmete die Schneefrische.