Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman
Ja, ja. Ich komme zum Kaffee. Nach dem Spaziergang. Bis dann! Tanner verließ das Grundstück durch die Schnee bedeckte Einfahrt, ging aber in die andere Richtung als Marnier. Heute knirschte der Kies nicht unter seinen Füßen, denn der Schnee dämpfte alle Geräusche. Nur der Brunnen plätscherte unbeeindruckt seine ewige Melodie.
Dreihundert Meter weiter vorne, an der einzigen nennenswerten Kreuzung der Dorfstraße, wechselten in diesem Augenblick die Ampeln auf grün, und eine Reihe von Lastwagen und Personenwagen fuhr betont langsam und erstaunlich geräuscharm durch das Dorf. Tanner schüttelte den Kopf und steckte die Hände in die Taschen seines warmen Wollmantels.
Leider entsprach diese Situation ganz und gar nicht dem Alltag, hatte es die Gemeinde vor Jahrzehnten doch verpasst, sich anlässlich der nationalen Landesausstellung im Welschland vom Kanton eine Umfahrungsstraße schenken zu lassen. Man hatte damals Angst, dass kein einziger Gast mehr den Weg ins Dorf finden würde. Das heißt, die Gastronomen und Hotelbesitzer hatten Angst und das notwendige Gewicht im Gemeinderat. Also wurde das Geschenk und damit die entlastende Umfahrungsstraße abgelehnt.