Wintertauber Tod. Ein Tanner-Kriminalroman

Gerade passierte sein Nachbar auf dem Schnee bedeckten Trottoir das offene Tor der Einfahrt. Er schleppte eine schwere Kiste und stieß über dem roten Wollschal, der seine Standeskleidung zierte, keuchend weiße Wolken in die Luft. Es handelte sich um keinen geringeren als den Chefkoch und Inhaber des französischen Nobelrestaurants, das in Sichtweite von Tanners Wohnsitz lag, ganz am Anfang des Dorfes. Sein Wohnhaus dagegen war in direkter Nachbarschaft, dicht neben Tanners Haus. Lediglich ein schmales Gartenband trennte die beiden Häuser voneinander.

Allo! Guten Morgen, Tanner! Gefallen Sie der Schnee? Ist mal eine Wechsel, oder?

Sein Deutsch war fließend, aber nicht immer ganz korrekt. Er war einer der wenigen im Dorf, die wirklich französisch sprachen. Sein Name war Claude Marnier. Die Bewunderer seiner Kochkunst nannten ihn Marnier le Grand. Die Anspielung auf den berühmten Liqueur war durchaus beabsichtigt.

Kommen Sie doch auf ein Glas Wein, wenn Sie eine Weile haben. Muss dringend eine Sache fragen, bitte.