Schützenhilfe. Kriminalroman

Die Küche war überstellt. Schmutzige Pfannen standen neben Schüsseln mit Speiseresten, ein Abtropfsieb, eine Salatschleuder und allerlei Gerätschaften lagerten um den Abwaschtrog, und im Waschbecken stapelte sich das schmutzige Geschirr neben einer Teekanne und einer leeren Mineralwasserflasche; dazwischen lagen Schöpfbesteck, Rührkellen, Schwingbesen, Messer und ein Gemüsehobel herum; ein grüner Eimer quoll über von Rüstabfällen; eine Küchenschürze hing wie hingeworfen über einer Stuhllehne. Der Boden war klebrig.

Da hatte jemand mit einer chaotischen Ader gekocht. Den Spuren nach Steaks, Nudeln, Rosenkohl, Karotten, Salat. Der Geruch, der von diesem Durcheinander ausging, war säuerlich und reizte meinen Magen.

Im Wintergarten war das Essen aufgetischt und verzehrt worden, auf dem Marmortisch standen die Überreste des ausgiebigen Mahls: zwei Kaffeetassen, beide voll, Dessertteller, Besteck, ein paar Biskuits in einer Schale, Kaffeerahm, eine Flasche Mineralwasser, eine leere Weinflasche, Gläser, eines noch halbvoll, zerknüllte Servietten, fünf gelbe Rosen, die ihre Köpfe hängen liessen, ein gusseiserner Kerzenhalter mit zwei Stummeln, und am äussersten Rand: die Zuckerdose. Ich stellte mir die Situation vor: Schilds hatten sich zurückgelehnt, waren beim Kaffee angelangt, genossen die Zweisamkeit, ihr Haus, den Abend, die Heimkehr, die Ruhe. Auf diesen Moment musste der Täter gewartet haben.


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