Schützenhilfe. Kriminalroman

Hatte der Täter erkannt, dass Schild tödlich verletzt war? Hatte er deshalb kein zweites Mal geschossen? Oder war er vor der Ehefrau geflohen, die zurückkam, aufgeschreckt und bestürzt, als sie den Knall hörte? Sicher ist einzig, dass Schild nicht mehr lange lebte, vermutlich hatte er das Bewusstsein verloren, bevor seine Frau zur Tür hereinschaute. Die Kugel stammte aus einer kleinkalibrigen Waffe, sonst hätte der Aufprall den Mann nach hinten gerissen, zusammen mit dem Stuhl. Schild war mit einem dieser neuen Dinger erschossen worden, deren Lärm kaum von einem Korkenknall zu unterscheiden ist, deren Kugeln aber, am richtigen Ort eingedrungen, tödlich sind.

Dem Besteck nach hatten sie ihr Essen in trauter Zweisamkeit verzehrt, die Überbleibsel des Gedecks lagen so, dass man annehmen konnte, Schilds seien nebeneinander gesessen. Mir fiel die Bedeutung des Satzes ein: «Liebe heisst nicht, sich verliebt in die Augen zu schauen, sondern gemeinsam in dieselbe Richtung zu blicken.»

Ich stellte mich hinter die beiden Stühle und blickte hinaus, wie sie es wahrscheinlich getan hatten. Meine Gestalt spiegelte sich in den Glaswänden, und das viele Licht machte mich nachtblind.


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