Schützenhilfe. Kriminalroman
Dieses verschwenderische Licht im Garten ging mir auf die Nerven, ich schaltete es aus, liess den Garten wie das Haus im Dunkeln, knipste meine Taschenlampe an und begab mich in den oberen Stock.
Auch hier standen die Türen offen, die Fenster und die Rollläden waren indes geschlossen, und der Spannteppich war sauber. Ich zog die Schuhe aus, fingerte mit dem Strahl der Taschenlampe durch jede Tür, in jeden Raum – da oben war kaum jemand gewesen – und überlegte, wo der entscheidende Hinweis, der Schlüssel zur Klärung des Falles zu finden sein könnte.
Wenn es ein Auftragsmord gewesen war, wie es im «Blick» stand, hiesse das, im Büro suchen. Mir sah das eher nach einem Beziehungsmord aus, und ich beschloss, im Schlafzimmer zu schnüffeln.
Es lag über dem Hauseingang. Das Licht von der Strasse schimmerte durch die Ritzen der Rollläden, überzog die Wände mit nadelfeinen Streifen und schraffierte die Einrichtungsgegenstände. Ich stand vor dem Bett, knipste die Taschenlampe aus, liess Zeit verstreichen, um meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, und sog derweilen den Duft ein. Es roch nach muffiger Wäsche, mit einem Hauch Chlor, entfernt nach einem Hallenbad; Lösungsmittel jedoch, oder gar Rasierwasser, wie es unter den Polizisten zur Zeit in Mode war, war nicht zu riechen. Anscheinend nahmen die Häuptlinge der Polizei an, bis in diese Räume sei der Täter nicht vorgedrungen, somit gäbe es hier oben nichts zu bergen. Die Häuptlinge hatten beraten, dann entschieden und den Indianer von der Spurensicherung angewiesen, im Schlafzimmer alles zu belassen, wie es war. Vielleicht würden sie später darauf zurückkommen.