Schützenhilfe. Kriminalroman
Ein leichter Schwindel erfasste mich. Lag ich mit meinem ersten Eindruck, mit meiner Vermutung so weit daneben?
Vor mir stand das riesige Bett, links ein mächtiger Schrank und rechts zwei Ledersessel vor einer Stereoanlage, dahinter ein Gestell mit Büchern, daneben eine rustikale Kommode und nahe der Tür ein Spiegel, mannshoch und breit wie ein Scheunentor. Vor dem Schrank lagen zwei Koffer am Boden, beide geöffnet, halb leer, daneben schmutzige Wäsche, aufgetürmt, die Quelle des Geruchs.
Ich stand immer noch unschlüssig im Raum, da knackte ein Kniegelenk.
Nicht meines. Ich hatte mich nicht bewegt.
Jemand kam die Treppe hochgeschlichen! Mein Herz setzte für die Dauer eines Augenaufschlags aus, setzte wieder ein, raste umso heftiger und pumpte mir das Blut mit Wucht an die Schädeldecke. Ich glitt in den Schatten des Schranks, starrte auf die Tür, lauschte angestrengt und atmete durch den Mund, um jegliches Geräusch zu vermeiden.
Die Schiebetür im Wintergarten! Ich sah sie deutlich vor meinem inneren Auge: Ich hatte vergessen, sie zu schliessen!